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Wie führt man die digitale Pathologie in 8 Schritten ein?

Die Einführung der digitalen Pathologie erfordert einen systematischen Ansatz, um eine erfolgreiche Integration und Nutzung digitaler Technologien im Gesundheitswesen zu gewährleisten. Mit Hilfe der richtigen Schritte kann der Übergang zur digitalen Pathologie vereinfacht und der Nutzen für eine bessere Patientenversorgung und Effizienz im Gesundheitswesen maximiert werden.

Zusammenfassung

In den letzten Jahren haben immer mehr medizinische Einrichtungen ihr Interesse an der Einführung digitaler pathologischer Arbeitsabläufe geäußert. In den Anfängen konnten sich nur wenige Labore weltweit die Einführung der digitalen Pathologie leisten. Mit sinkenden Kosten für die Technologie ist die Implementierung für Institutionen und Labore erschwinglicher geworden. Die Einführung der digitalen Pathologie kann sich jedoch als komplexer Prozess erweisen. Die Umsetzung der digitalen Pathologie erfordert die aktive Beteiligung aller relevanten Abteilungen, Schulung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, Validierung usw. Im Folgenden gehen wir auf 8 Schritte ein, um eine reibungslose Integration der digitalen Pathologie in Ihren Arbeitsablauf zu ermöglichen.

Einführung digitaler pathologischer Arbeitsabläufe

Die Nachfrage, digitale pathologische Arbeitsabläufe einzuführen, um Whole Slide Images (WSI) für diagnostische Zwecke zu erhalten, hat in den letzten Jahren zugenommen. Die technischen Komponenten haben sich weiterentwickelt. Dies ist einer der Hauptgründe für das gestiegene Interesse, die digitale Pathologie in die Praxis moderner Pathologielabore zu integrieren. Trotz der revolutionären Technologie zeigt die Statistik jedoch, dass eine vollständige digitale Implementierung bisher nur in einigen wenigen Laboren weltweit stattgefunden hat. Um die Einführung der digitalen Pathologie in der modernen medizinischen Praxis zu erleichtern, empfehlen Experten und Expertinnen medizinischen Organisationen und Laboren einige grundlegende Schritte zu berücksichtigen, um den Übergang zu erleichtern.

Zunächst gilt es, den Umfang und die Grenzen der Umstellung auf die digitale Pathologie festzulegen. Eine gute Implementierung der digitalen Pathologie erfordert auch einen Plan, der die Einführung von Krankheitsinformationen für Pathologen und Pathologinnen beinhaltet, um Fehler zu reduzieren. Digitale Pathologen und Pathologinnen müssen auch mit den entsprechenden Richtlinien zur Qualitätskontrolle vertraut sein, um die Sicherheit sowie Hardware- und Softwareanforderungen zu gewährleisten. Je besser Sie Ihre Implementierung planen, desto besser werden Ihre Ergebnisse sein.

Hier finden Sie 8 grundlegende Schritte, die Sie bei der Entscheidung über die Einführung eines digitalen Pathologiesystems in Ihrem Labor unterstützen.

1. Einbindung des Teams

Für die Einführung der digitalen Pathologie ist von Anfang an ein multidisziplinärer Ansatz unter Einbindung aller Teammitglieder erforderlich. Genauer gesagt müssen alle relevanten Beteiligten, wie z.B. Pathologen und Pathologinnen, Labortechniker:innen, Verwaltungspersonal, technisches und IT-Personal des Krankenhauses und/oder der medizinischen Einrichtung usw., einbezogen werden. Ein wichtiger Aspekt, an den es zu denken gilt, ist, dass diese Mitarbeiter:innen als Team zusammenarbeiten – vor, während und nach einem erfolgreichen Übergang.

2. Optimierung der Ressourcen

Das vollständig digitale Labor beinhaltet vollständig digitalisierte Prozesse und Aufzeichnungen, eine papierlose Umgebung und Whole Slide Imaging (WSI) als Ersatz für Glasobjektträger. Die Optimierung der Ressourcen bedeutet eine Optimierung in Bezug auf Zeit, Raum, Personal und Geräte, was zu einer höheren Effizienz und geringeren Kosten führt. Die gewinnbringende Strategie umfasst nicht nur die Optimierung des Arbeitsablaufs, sondern auch eine harmonischere und besser geplante Artikulation zwischen menschlichem Personal und verfügbaren Geräten, was zu einer höheren Kosten- und Zeiteffizienz führt. Eine sorgfältige Analyse des Arbeitsablaufs muss den Probenfluss im Labor wie auch die Zeitintervalle einbeziehen, in denen jede Arbeitsstation ihre Aufgabe erledigen muss. Außerdem ist die Einrichtung angemessener Kontrollpunkte für die Qualitätskontrolle zu berücksichtigen.

3. Validierung des Arbeitsablaufs

Bevor Sie mit der Einführung eines digitalen Pathologiesystems in Ihrem Labor beginnen, müssen Sie analysieren, ob der gesamte Arbeitsablauf funktioniert. Wenn dies nicht der Fall ist, müssen Sie zunächst die Effizienz des Labors, in dem die digitale Pathologie eingeführt werden soll, verbessern. Die Validierung muss auf drei Ebenen erfolgen: Überprüfung des technischen Aspekts des digitalen Pathologiesystems, Integration des digitalen Pathologiesystems in das Laborinformationssystem (Kommunikation und Geschwindigkeit sollten untersucht werden) sowie Ermittlung, wie gut das Personal das neue System ausführt und wie das System im Laborkontext funktioniert.

4. Schulung des Personals

Ein digitales Pathologiesystem funktioniert nur dann richtig, wenn das Personal entsprechend geschult ist. Dazu gehört eine angemessene praktische Schulung der betreffenden Teams. Viele Experten und Expertinnen empfehlen mindestens eine einwöchige Intensivschulung von 15 Stunden, um die wichtigsten Grundlagen zu vermitteln, gefolgt von einem Online-Zugang zu ergänzenden Materialien und Handbüchern. Die für die Durchführung der Schulung Verantwortlichen müssen bedenken, dass die Mitarbeiter:innen eine Lernkurve durchlaufen. Es wird Momente geben, in denen es zu Unstimmigkeiten kommt und die Ergebnisse langsamer erreicht werden. Das Erlernen der Diagnose auf Basis der digitalen Pathologie im Vergleich zur auf Glasobjektträgern basierenden Diagnose sowie die vollständige Umstellung auf die digitale Pathologie brauchen Zeit.

5. Vergleich zwischen altem und neuem System

Vor der vollständigen Einführung der digitalen Pathologie empfiehlt es sich, das neue digitale Pathologiesystem mit dem bestehenden System zu vergleichen. Wenn das digitale Pathologiesystem vollständig eingerichtet ist und ordnungsgemäß funktioniert, ist es wichtig, die Qualität der Scans und die Fähigkeit des neuen Systems, die WSI zu lesen, zu bewerten. Während dieses Prozesses sollten die Pathologen und Pathologinnen denselben Objektträger zunächst mit den Glasobjektträgern und zwei Wochen später erneut mit dem WSI überprüfen. Die Übereinstimmung zwischen diesen beiden Methoden sollte getestet und die Durchlaufzeiten verglichen werden. Die Ergebnisse werden zeigen, ob weitere Verbesserungen erforderlich sind.

6. Kostenfaktor

Eine der größten Herausforderungen, denen medizinische Organisationen heute bei der Einführung der digitalen Pathologie gegenüberstehen, sind die Kosten. In den Anfangsjahren der digitalen Pathologie waren bestimmte Forschungs- und Entwicklungsprozesse erforderlich, die den Organisationen hohe Kosten verursachten. Im aktuellen Szenario sind die Forschungs- und Entwicklungskosten jedoch nur noch halb so hoch, da die Technologiepreise sinken. Vor der Implementierung empfiehlt es sich, die richtige Herstellfirma zu wählen, d.h. eine Firma mit qualitativ hochwertigen Produkten und erschwinglichen Preisen.

7. Automatisierung von Arbeitsabläufen und Tracking-System

Die Automatisierung des Arbeitsablaufs und die Verwendung eines robusten Systems sind bei der Einführung der digitalen Pathologie sehr wichtig. Das richtige automatisierte System kann die Möglichkeit von Fehlern und Unstimmigkeiten verringern, insbesondere wenn es um handschriftliche Transkriptionen geht, die von bestimmten Patienten und Patientinnen getrennt werden können. Die Automatisierung kann auch beinhalten, dass die täglichen Aktivitäten des Personals aufgezeichnet werden einschließlich eines Scans der individuellen Ausweise an allen Arbeitsstationen. Der Grad der Automatisierung hängt vom Budget der medizinischen Einrichtung und von der Erfahrung des Personals ab.

8. Wählen Sie den richtigen Scanner

Für eine erfolgreiche Implementierung der digitalen Pathologie müssen Sie einen geeigneten Scanner zum Digitalisieren Ihrer Proben auswählen. Der beste Scanner wird Ihren Anforderungen gerecht. Die Scanner sollten entsprechend der Logik eines automatisierten Arbeitsablaufs und so nah wie möglich an den Färbe- und Abdeck-Stationen platziert werden, um die Implementierung zu vereinfachen und reibungsloser zu gestalten. Je nach den Bedürfnissen eines bestimmten Labors ist auch die Auswahl der am besten geeigneten Typen sowie der Anzahl der Scanner Teil des Übergangs. Bei der Entscheidung für einen Scanner empfiehlt es sich, die bisherigen Erfahrungen mit der digitalen Pathologie zu studieren und verschiedene Fallstudien heranzuziehen, um die am besten geeignete Lösung zu finden.

Fazit

Die digitale Pathologie entwickelt sich mit den Fortschritten der Technologie. Sie hat das Potenzial, die Art und Weise, Krankheiten zu diagnostizieren und zu heilen, zu verändern, insbesondere wenn es um Krebs geht. Wenn Sie die in diesem Artikel beschriebenen 8 Schritte befolgen, können Sie digitale Arbeitsabläufe erfolgreich in Ihrem Labor einführen und von den vielen Vorteilen profitieren, vor allem von der hohen Qualität Ihrer Arbeit. Durch die Einführung der digitalen Pathologie in Ihrem Labor können Sie genauere und schnellere Diagnosen erstellen, die Versorgung von Patienten und Patientinnen verbessern und die Bilder leichter mit anderen medizinischen Fachkräften austauschen. Die digitale Pathologie ist eine Investition in Ihr Labor, die sich lohnt.