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Wie können Digitalmikroskope die Verfügbarkeit intraoperativer Konsultationen erhöhen?

Digitalmikroskope bieten entscheidende Vorteile im Rahmen von intraoperativen Konsultationen, da sie die Fernbetrachtung und den Austausch von hochauflösenden Bildern in Echtzeit ermöglichen. Dies verbessert die Zusammenarbeit zwischen chirurgischem und pathologischem Fachpersonal sowie weiteren Spezialist:innen, was zu einer schnelleren Entscheidungsfindung und einer besseren Patientenversorgung während der Operation führt. Die Vorteile unterstreichen die Bedeutung der digitalen Mikroskopie im modernen Gesundheitswesen.

Zusammenfassung

Eine intraoperative Schnellschnittuntersuchung wird von Chirurg:innen während einer laufenden Operation angefordert. Mit Hilfe des Befunds können sie über das weitere operative Vorgehen entscheiden. In der Krebschirurgie ist der Schnellschnitt von großer Bedeutung und kann Folgeoperationen erheblich reduzieren. Trotzdem ist diese intraoperative Dienstleistung nicht immer und überall verfügbar. Denn die Schnellschnittdiagnostik ist zum einen mit Herausforderungen verbunden. Zum anderen schränkt der Mangel an Pathologen und Pathologinnen ihre Verfügbarkeit ein. Digitalmikroskope eröffnen neue Möglichkeiten für die kosteneffiziente und ortsunabhängige Zusammenarbeit von medizinischem Fachpersonal. Damit kann die Verfügbarkeit intraoperativer Untersuchungen erhöht und die Krebstherapie für Patient:innen insgesamt verbessert werden.

Pathologische Anleitung in Echtzeit während der Operation

Die intraoperative Konsultation, oft auch als Schnellschnitt oder Gefrierschnitt bezeichnet, ist eine pathologische Dienstleistung und wichtiger Teil der chirurgischen Pathologie. Die Chirurg:innen fordern während einer laufenden Operation einen Schnellschnitt (Kryosektion) an. Es wird ein Operationspräparat entnommen und zur mikroskopischen Schnelluntersuchung in die Pathologie geschickt. Die Operation wird indessen kurzzeitig unterbrochen, die Patient:innen bleiben aber in Narkose.

Der intraoperative Schnellschnitt wird nun innerhalb von maximal 20 Minuten nach Anlieferung der Probe im Pathologielabor durchgeführt. Hierzu wird die Probe zunächst nach dem Schnellschnittprotokoll vorbereitet: Sie wird schockgefroren, in dünne Scheiben geschnitten und eingefärbt, um krankhafte Veränderungen besser sichtbar zu machen. Das pathologische Personal beurteilt anschließend den Objektträger unter dem Mikroskop und teilt den operierenden Chirurg:innen seinen Befund mit.

Warum werden Schnellschnitte durchgeführt?

Durch die Schnellschnittuntersuchung erhalten Chirurg:innen während der Operation wichtige Informationen, um über ihren weiteren Verlauf entscheiden zu können, z.B. ob ein Tumor gut- oder bösartig ist. Ist der Tumor bösartig, werden zusätzlich die chirurgischen Schnittränder untersucht, um zu prüfen, ob der Krebs im Gesunden entfernt worden ist. Die intraoperative Schnellschnittdiagnostik kann letztlich die Rate von Folgeoperationen erheblich reduzieren und damit das gesamte chirurgische Patientenmanagement optimieren.

Was sind die Herausforderungen bei intraoperativen Konsultationen?

Intraoperative Konsultationen sind nach wie vor keine gängige Praxis in der chirurgischen Krebstherapie. Denn die Schnellschnittdiagnostik ist mit einigen Herausforderungen verbunden:

Intraoperative Konsultationen erfolgen unter hohem Zeitdruck

Innerhalb von 15 bis 20 Minuten ab Eingang des Präparats im Labor (abhängig von den Vorschriften des jeweiligen Landes) müssen die Pathologen und Pathologinnen ihren Bericht an die operierenden Ärzte und Ärztinnen übermittelt haben. Innerhalb dieser Zeitspanne hat die makroskopische Begutachtung, die Probenvorbereitung sowie die mikroskopische Beurteilung zu erfolgen.

Der Mangel an Pathologen und Pathologinnen schränkt die Verfügbarkeit intraoperativer Dienstleistungen ein

Viele Krankenhäuser haben keine hauseigene Pathologie oder es fehlen die für Untersuchung relevanten Spezialist:innen. Proben müssen in externe Labore geschickt werden oder Pathologen und Pathologinnen kommen ins Krankenhaus, um die Konsultation durchzuführen. Die Schnellschnittuntersuchung ist dann mit Transport- und Reisezeiten verbunden. In dieser Zeit ist sowohl der Operationssaal belegt als auch das benötigte Personal geblockt, ohne dass dieses anderen Aufgaben nachgehen könnte. Hierdurch erhöhen sich auch die Gesamtkosten für die Operation.

Schnellschnittproben sind von geringerer Qualität als permanente Proben

Schnellschnittproben, die durch das Anschneiden von gefrorenen Gewebeproben gewonnen werden, sind in der Regel nicht so eben wie permanente Proben, die aus FFPE-Blöcken entnommen werden. Unter dem Mikroskop sind Gefrierschnitte deswegen schwieriger zu beurteilen. Sie erfordern erfahrene Pathologen und Pathologinnen und für die Anwendung geeignete Mikroskopielösungen. Whole Slide Image (WSI)-Scans eignen sich praktisch nicht für die Durchführung einer Schnellschnittuntersuchung, da die Digitalisierung mehrerer Schnellschnittproben mit diffiziler Probentopographie zu viel Zeit beansprucht.

Warum eignen sich Digitalmikroskope besonders gut für intraoperative Konsultationen?

Digitale Mikroskope wie das iO:M8 von PreciPoint haben insbesondere für zeitkritische Schnellschnitte oder andere intraoperative Verfahren bedeutende Vorteile.

Schnelle Digitalisierung von Proben

Durch den Einsatz digitaler Mikroskope sind Schnellschnittproben rasch am Bildschirm für die mikroskopische Beurteilung verfügbar. Pathologen und Pathologinnen können mikroskopische Präparate somit in Echtzeit am Computer beurteilen, ohne auf einen WSI-Scan warten zu müssen.

Rascher Zugang zu Zweitmeinungen

Nicht alle Schnellschnittuntersuchungen sind einfache Fälle. Oft erfordern sie spezielle pathologische Fachkenntnisse. Aufgrund des hohen Zeitdrucks bleibt aber selten genügend Zeit für das Einholen einer Zweitmeinung. Digitale Live-Mikroskope dienen der schnellen mikroskopischen Beurteilung vor Ort. Digitalisierte Proben können per Streaming-Software einfach und schnell mit Spezialist:innen an anderen Orten geteilt werden, um eine Fachmeinung einzuholen.

Versorgungslücken reduzieren

Die Arbeit mit digitalen Mikroskopen und Streaming-Software ermöglicht das Hinzuziehen von Spezialist:innen. Vielmehr können insgesamt mehr Gesundheitseinrichtungen mit pathologischen Dienstleistungen versorgt werden ohne lange Transport- und Wegezeiten in Kauf nehmen zu müssen.

Mit Hilfe von Digitalmikroskopen können Pathologen und Pathologinnen Schnellschnittproben in Echtzeit am Computer beurteilen, ohne auf einen WSI-Scan warten zu müssen. Außerdem können chirurgisches und pathologisches Personal über eine Streaming-Software ortsunabhängig zusammenzuarbeiten. Damit werden Transport- und Wegzeiten obsolet. Digitale Mikroskope beschleunigen somit den Prozess einer intraoperativen Konsultation und erhöhen ihre Verfügbarkeit. Damit wird indirekt auch die Behandlung für Krebspatient:innen verbessert – und das sogar bei niedrigeren Kosten für das Krankenhausmanagement.

Fazit

Intraoperative Schnellschnittuntersuchungen werden unter hohem Zeitdruck durchgeführt: Der gesamte Prozess bis zur Übermittlung des Befundes darf maximal 20 Minuten dauern. Gefrierschnittpräparate benötigen jedoch aufgrund ihrer geringeren Probenqualität spezifische mikroskopische Werkzeuge. Auch erfordern der Mangel an Pathologen und Pathologinnen, dass zusätzliche Transport- bzw. Wegezeiten in Kauf genommen werden. Diese Herausforderungen limitieren derzeit die Verfügbarkeit intraoperativer Konsultationen. Digitalmikroskope wie das iO:M8 bieten Vorteile, insbesondere für zeitkritische Szenarien wie z.B. Gefrierschnitte im Rahmen intraoperativer Konsultationen. Das iO:M8 ermöglicht einen schnellen Zugriff per Computer auf die Gefrierschnitte, so dass Pathologen und Pathologinnen mikroskopische Details sofort auf dem Bildschirm beurteilen können und nicht auf einen WSI (Whole Slide Imaging)-Scan warten müssen. Darüber hinaus können digitalisierte Proben, die auf einem Monitor angezeigt werden, über eine Streaming-Software mühelos und schnell mit Spezialist:innen an anderen Standorten geteilt werden, was eine schnelle Beratung durch Experten und Expertinnen ermöglicht.